1928 war ein Jahr des Wandels für die Filmindustrie. Der Tonfilm machte langsam seinen Siegeszug, während Stummfilme immer noch eine dominante Kraft darstellten. Inmitten dieses Übergangs gelang “The Racket”, ein kraftvoller Kriminalfilm von Lewis Milestone, einen bleibenden Eindruck auf das Publikum.
“The Racket” erzählt die Geschichte von Jim “Fingers” Fulton, einem kaltblütigen Gangsterboss, der durch Erpressung und Mord in Chicago sein Imperium aufbaut. Die Rolle des Fingers wird brilliant von dem charismatischen Thomas Meighan verkörpert, dessen eindringliche Mimik und markanter Blick den Zuschauer sofort fesseln.
Die Handlung entspinnt sich mit rasantem Tempo, während wir Zeuge der brutalen Machenschaften Fultons werden. Er presst lokale Geschäftsleute und greift sogar die Polizei an, um seinen Einfluss zu sichern. Doch die Geschichte geht über eine reine Gangster-Saga hinaus: “The Racket” beleuchtet auch die Korruption in der Stadtverwaltung und die Schwächen des Justizsystems.
Die Figur des Staatsanwalts, gespielt von George Stone, steht für den verzweifelten Kampf gegen die kriminelle Unterwelt. Trotz aller Bemühungen scheint er zunächst machtlos gegen Fultons mächtige Bande.
Charaktere und Darsteller
Name | Rolle | Schauspieler |
---|---|---|
Jim “Fingers” Fulton | Gangsterboss | Thomas Meighan |
George Hamel | Staatsanwalt | George Stone |
Alice | Fultons Geliebte | Marie Prevost |
Ein Meisterwerk des visuellen Stils
Neben den hervorragenden Schauspielleistungen beeindruckt “The Racket” durch seinen innovativen visuellen Stil. Regisseur Lewis Milestone, der für seine präzise Inszenierung bekannt war, nutzte innovative Kameraführung und Beleuchtungstechniken, um die düstere Atmosphäre Chicagos authentisch einzufangen.
Die nächtlichen Szenen, in denen Fulton und seine Männer ihre kriminellen Geschäfte abwickeln, sind besonders eindrucksvoll. Durch gezielte Schattensetzung und das Spiel mit Licht und Dunkelheit schafft Milestone eine Atmosphäre der Spannung und des Geheimnisvollen.
Der Soundtrack:
Obwohl “The Racket” ein Stummfilm ist, wurde er später mit einer orchestralen Musik unterlegt, die perfekt zur Stimmung des Films passt. Die dramatischen Passagen werden durch düstere Melodien unterstrichen, während ruhige Momente durch zarte und melancholische Klänge untermalt werden.
Fazit: Ein Klassiker der Filmgeschichte
“The Racket” ist mehr als nur ein spannender Krimi. Er ist eine zeitgenössische Kritik an den sozialen Missständen der Prohibition-Ära und ein eindringliches Porträt der menschlichen Gier nach Macht und Reichtum. Der Film fesselt durch seine düstere Atmosphäre, die kraftvollen Performances seiner Schauspieler und die innovative visuelle Gestaltung.
Für alle Filmfans, die einen Einblick in das Kino der späten 1920er Jahre gewinnen möchten, ist “The Racket” ein absolutes Muss!